TAG der MAVen – Markt der Möglichkeiten im Bistum Limburg:

Auch 2024 wieder ein voller Erfolg! 

 

Am 17.06.2024 begingen die Mitarbeitervertretungen des Bistums Limburg zum dritten Mal den „MMM“ im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod – und konnten mit hoher Teilnehmerzahl und interessanten Beiträgen den Markt der Möglichkeiten weiterhin als feste Größe etablieren.

 

Den Anstoß gab die Jubiläumsveranstaltung im Jahr 2021, als die Haupt-MAV / DiAG Limburg ihr 50jähriges Jubiläum – coronabedingt um ein Jahr verschoben – feierte. Trotz der nur online möglichen Feier war klar: Eine jährliche Vollversammlung aller MAVen des Bistums ist gewünscht und soll ein fester Bestandteil des Jahreskalenders der DiAG werden. Das ursprünglich nur als Arbeitstitel verwendete Motto „MMM“: Tag der MAVen – Markt der Möglichkeiten wurde schnell zum Programm.

„Uns liegt daran, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern den MAVen ein Begegnungsforum zu eröffnen.“ betont die stellvertretende Vorsitzende der Haupt-MAV / DiAG, Marientraud Altmeier, deren Idee die Namensgebung war. „Wir möchten keinen reinen Fortbildungscharakter der Veranstaltung, sondern Impulse geben, inhaltlicher, aber eben auch motivierender Natur.“

„Unsere bis dato drei Mal im Jahr stattfindenden Arbeitskreistreffen wurden zwar stets gut angenommen, boten aber immer nur den Austausch zwischen Einrichtungen mit ähnlicher Struktur. Das ist gut und wertvoll, aber es fehlte ein verbindendes Element für alle MAVen.“, ergänzt Thomas Schmidt, der andere stellvertretende Vorsitzende der Haupt-MAV / DiAG. Aus diesem Grund habe man sich vor drei Jahren dazu entschlossen, statt drei nur zwei Arbeitskreistreffen im Jahr anzubieten, dafür aber im Sommer den „MMM“ für MAVen aus allen Einrichtungen. „So eine Großveranstaltung einmal im Jahr zu stemmen ist schon ein deutlicher Organisationsaufwand, aber der Limburger DiAG-Vorstand ist gut aufgestellt und jeder leistet seinen Beitrag. Zudem hat die Übung der letzten Jahre eine gewisse Routine gebracht. Wir sind in diesem Jahr deutlich entspannter als früher.“

 

Nach der guten Resonanz auf die MMM der letzten Jahre waren die Erwartungen hoch – und wurden nicht enttäuscht.

 

Wie stets begann die Veranstaltung nach Stehkaffee und „Meet and Greet“ mit einem geistigen Impuls in der voll besetzten Aula des Wilhelm-Kempf-Hauses. Generalvikar Wolfgang Pax betonte die Rolle des Friedens in der Welt und leitete zur wichtigen Bedeutung der Rolle der MAVen in den Einrichtungen über – auch in ihrer kritischen und prüfenden Funktion. Mit einer Vorschau auf den Impulsvortrag und einem wertschätzenden Dank an alle Mitarbeitervertretungen schloss er seinen Morgengruß. „Es ist uns wichtig, dass der geistige Impuls nicht zur reinen Folklore wird, sondern die Teilnehmer, gleich ob und wie religiös gebunden, mitnimmt. Das ist Generalvikar Pax wunderbar gelungen,“ meint Patric Feick, Vorsitzender der Haupt-MAV / DiAG, der auch als Moderator durch den Tag führte.

 

Eine charmante Überraschung war ein Video-Grußwort des ursprünglich vorgesehenen und angekündigten Gastredners Gregor Gysi: ein unerwarteter Termin zwang ihn zur Absage, aber er wünschte auf diesem Weg ein gutes Gelingen der Veranstaltung. Bleibt zu hoffen, dass sein Besuch bei einem späteren MMM mal möglich sein wird.

 

Als Referentin für den Impulsvortrag sprang die Rechtsreferentin der Haupt-MAV / DiAG Christina Merkel ein mit einem fast anderthalbstündigen Referat zum Thema: „Die Thesen Rudolph Jherings aus „Der Kampf ums Recht“ im Lichte des kirchlichen Arbeitsrechts.“

Sie näherte sich dem sehr abstrakt anmutenden Thema erstaunlich praxisnah und beispielreich:

Die aus dem Jahr 1872 stammende Schrift habe nach wie vor eine hohe Aktualität.

Die These, dass die Einhaltung des Rechts ein Wert an sich sei, unabhängig von Wert und Bedeutung des Rechts, lasse sich durchaus auch auf das kirchliche Arbeitsrecht anwenden. Auch die MAVO sei ein Gesetz, welches genau wie andere Vorschriften unserer Rechtsordnung einzuhalten sei. Auch Verstöße gegen die MAVO seien als Rechtsverstöße zu ahnden, selbst, dann, wenn es nur um vermeintliche Kleinigkeiten geht. Merkel beleuchtete diese These unter Abwägung der Grundsätze der Dienstgemeinschaft und des Gebots der besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein gelegentlicher Verzicht auf die Rechtsdurchsetzung aus persönlichen oder einrichtungsspezifischen Erwägungen heraus sei verständlich und im Einzelfall klug und angebracht, dürfe jedoch nicht zu einem Kapitulieren des Rechts vor dem Pragmatismus führen, denn das wäre das Ende des kirchlichen Arbeitsrechts und des Dritten Weges.

Die durchgehende ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörer und der deutliche Applaus am Ende des Vortrags zeigten, dass das Ziel, Denkanstöße zu leisten, klar erreicht wurde – und erstaunten die Referentin: „Ich hätte nicht geglaubt, dass ein so theoretisches Thema die MAVen so fesselt.“, meinte sie nach dem Vortrag. „Du hast eben fesselnd vorgetragen,“ entgegnete Thomas Schmidt schmunzelnd dazu. „Und unseren Limburger MAVen kann man durchaus auch mal was zutrauen an Theorie und Geschichte, gerade, wenn es Bezüge zur alltäglichen Arbeit gibt.“

Die anschließende Fragerunde bewegte sich dann jedoch schnell weg von der Rechtstheorie zu ganz alltäglichen Fragen der MAV-Arbeit, bis die Uhr die Mittagszeit einläutete.

 

Nach einem ausgiebigen Mittagessen in gewohnt vorzüglicher WKH-Qualität bot der Nachmittag zunächst die Möglichkeit, einen von drei Workshops zu besuchen:

Neues aus der AVR, Neues aus der AVO und Neues aus Haupt-MAV / DiAG und Arbeitsrecht.

Die Teilnehmer verteilten sich angenehm gleichmäßig auf alle drei Gruppen.

Für den AVR-Workshop war der Vertreter der Dienstnehmerseite in der Bundeskommission Carsten Offers eigens angereist und referierte strukturiert und interessant zu den Neuerungen.

Marientraud Altmeier als Mitglied der Dienstnehmerseite der KODA leitete den AVO-Workshop und war begeistert von den Teilnehmern: „Dass nach so einem arbeitsintensiven Vormittag noch so viel Energie und Interesse vorhanden ist, spricht für unsere Limburger MAVen!“.

Patric Feick leitete zusammen mit Christina Merkel den Workshop Haupt-MAV / DiAG und Arbeitsrecht. Auch er hob die Fragefreude der Teilnehmer zu aktuellen Entwicklungen und Urteilen hervor: „Wenn wir dieses Engagement in die Einrichtungen tragen können, ist mir um den Dritten Weg nicht bang!“

 

Auch dem Charakter eines „Marktes“ trug der MMM auch dieses Jahr wieder Rechnung: im Foyer es Wilhelm-Kempf-Hauses präsentierten sich diverse Stände und luden zum Flanieren, Verweilen und Informieren ein. Extra aus Köln und Fulda angereist waren die Repräsentantinnen der KZVK und des Ketteler-Verlags, die gerne wieder mit dabei waren und sich über den großen Zuspruch zu ihren Angeboten freuten. Nicht ganz so weit hatten es die Vertreter von KAB, VdK und – erstmals mit dabei – der KFD. Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB, betont: „Die Haupt-MAV / DiAG ist nicht nur ein wichtiger Partner der KAB Limburg, sondern der MMM bietet uns auch ausgezeichnete Austauschmöglichkeiten. Die Organisation war wie immer reibungslos. Wir kommen gerne wieder!“

Einen Ausblick auf den MMM im kommenden Jahr bot der spontan eingerichtete Stand der Arbeitsgruppe „MAV-Wahlen 2025“ mit Ideen für Wahlen und Wahlwerbung im einheitlichen Wahlzeitraum im Frühjahr des kommenden Jahres. Der MMM im nächsten Jahr – das Datum 26.06.2025 steht schon fest – wird ganz im Zeichen der Neuwahl des Vorstands der Haupt-MAV / DiAG stehen.

 

Einen würdigen Abschluss des diesjährigen MMM bot der Kabarettist Stefan Herok, dessen Programm „Nerven-Segen“ sich geschmeidig in die Leitmotive des Tages fügte. Überraschend und schlagfertig nahm er Themen des Tages in seine Pointen auf, fragte nicht ganz zu Unrecht, „wer denn den Gysi wolle, wenn er auch die Merkel haben kann“ und unterhielt musikalisch und sprachgewandt mit aktuellen und klassischen Themen der „Stillen und Heiligen Macht“ des kirchlichen Dienstes.

Ralph Messer, stellvertretendes Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Haupt-MAV / DiAG, auf dessen Schultern auch die Verantwortung für die Tontechnik des Tages lastete, war besonders angetan: „Das Kirchenkabarett zum Abschluss des MMM ist stets das Dankeschön, welches wir den MAVen mit auf den Weg geben. In diesem Jahr hatten wir sogar eine Kusshand.“

 

Festgehalten werden kann, dass der diesjährige Limburger „MMM“ die Reihe der gelungenen Veranstaltungen der letzten Jahre deutlich fortgesetzt hat. „Wir können nicht immer noch eins draufsetzten.“, meint Thomas Schmidt am Ende des Tages, „Nach dem brillanten Vortrag von Jacob Joussen im letzten Jahr wäre das auch gar nicht möglich gewesen. Unser Bestreben ist es, in Qualität, Teilnehmerzahl und Resonanz stabil zu bleiben.“ Und das ist in diesem Jahr uneingeschränkt gelungen.

 

 

 

Bericht:                                                                                                                             

Haupt-MAV / DiAG des Bistums Limburg